Eine ganz einfache Frage zu Anfang? Was bedeutet Dir 60 Jahre Käckel-Reisen?
Zunächst hat mein Schwiegervater Willi Käckel den Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt, dafür bin ich sehr dankbar.
Seit 48 Jahren trage ich dieses Unternehmen mit Leidenschaft im Herz. Selbstverständlich war es viel Arbeit, große Herausforderungen und viel zurück stecken im privaten Bereich, aber wenn man etwas mit Leidenschaft macht, ist es schließlich keine Arbeit. Ich lebe und liebe, was wir tun.
Du wurdest in einer Bayerischen Zeitung im Jahr 1976 als jüngste Busfahrerin bezeichnet. War das Dein Traumberuf?
Nein, das war es nicht. Eigentlich wollte ich nie einen Führerschein machen, da mein Vater, als ich 9 Jahre alt war, tödlich mit dem Auto verunglückt ist. Als Kind war ich sehr kreativ und wollte eigentlich Schaufensterdekorateurin werden, habe dann jedoch eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht.
Als junge Mutter mit zwei Kindern ein Unternehmen aufzubauen, wie war das damals für Dich?
Das war nicht immer einfach, doch für mich kam keine andere Option in Frage. Da hieß es oft kreativ zu sein, so sind meine Kinder im Büro oder im Bus groß geworden, sie haben ihre Hausaufgaben oft im Bus auf einem selbst gebauten „Schreibtisch“ gemacht.
Wir Kinder sind nach unserer Ausbildung beide zurück in unser Unternehmen gekommen, haben die Liebe zum Tourismus wahrscheinlich in die Wiege gelegt bekommen. War oder ist das ein Wunschdenken für Dich gewesen?
Ja, selbstverständlich. Was gibt es Schöneres, wenn fortgeführt wird, was man erschaffen hat.
Aber wir haben die Kinder nie dazu gedrängt, beide kamen aus Liebe zum Unternehmen und dem Tourismus zurück.
Die Tourismusbranche hat sich in den letzten Jahren stets verändert, insbesondere im Zuge der Digitalisierung. Wie kommt das Unternehmen mit diesen Veränderungen zurecht?
Es gab immer Veränderungen, sicherlich sind sie heute schneller, man muss rasanter weiterentwickeln.
Nun sind wir in einer älteren Generation und haben dafür unsere Kinder im Unternehmen, die sich den neuen Entwicklungen annehmen. Das finde ich sehr schön, diese Symbiose aus unseren Erfahrungen und ihren neuen kreativen Ansätzen.